TÜBINGEN. Gedenkstätten erhalten landesweit ab nächstem Jahr mehr Geld. Dies ist das Ergebnis der überfraktionellen Beratungen der demokratischen Fraktionen im Landtag. Der Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb erhält eine Förderung in Höhe von 55.000 Euro. Der Etat wurde um 5.000 Euro erhöht.
„Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die Fördermittel für Erinnerungsstätten 2023 und 2024 deutlich erhöht werden“, sagt der Tübinger Landtagsabgeordnete der Grünen, Daniel Lede Abal. „Unsere Gedenkstätten halten die Vergangenheit präsent. Sie sind Orte, die zum Nachdenken und Erinnern einladen. Der Ukraine-Krieg macht besonders deutlich, weshalb es so wichtig ist auch die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte im Bewusstsein zu halten. Das systematische Unrecht und die zahlreichen Gräueltaten, die sich hierzulande zugetragen haben, dürfen sich nicht wiederholen. Wenn wir mehr über Geschichte Bescheid wissen, stärken wir damit unser Verständnis für unsere Demokratie und schaffen so ein historisches Bewusstsein, um Hass und Hetze entschieden entgegenzutreten.“
Und weiter: „Mit den erhöhten Mitteln wollen wir unsere Wertschätzung für den Erhalt dieser wertvollen und unverzichtbaren Lern- und Begegnungsorte ausdrücken und diese als Mahnung für unsere Gegenwart und Zukunft erhalten.“
Insgesamt erhöht das Land die dauerhafte Förderung der mehr als 80 Gedenkstätten um 182.000 Euro auf 500.000 Euro im Jahr. Zusätzlich bekommen die Stätten einen Inflationsausgleich von 10 Prozent, um die massiven Kostensteigerungen auszugleichen.
Drei weitere Gedenkstättenverbünde erhalten ab nächstem Jahr erstmals dauerhaft eine Förderung: das DENKstättenkuratorium Oberschwaben, Gedenkstätten am südlichen Oberrhein und Gedenkstätten in Nordbaden.
Der Finanzausschuss hat die Entscheidung, die Mittel zu erhöhen, heute auf den Weg gebracht – formell bindend ist die Schlussabstimmung des Landtags zum Haushalt Ende Dezember.