Was wir jetzt tun müssen
Mit den Kindern im Wald spazieren gehen oder über eine Wiese laufen: Wie wird das wohl in 20, in 40 Jahren aussehen? Welche Arten sind noch da? Was kann man Kindern noch zeigen?
Das frage ich mich manchmal. Denn die Natur macht Spaß. Wir haben in den letzten Monaten immer wieder Eidechsen beobachtet. Und ich erinnere mich noch gut daran, wie es war, als ich ein Kind war. Mein Vater war Biologie-Lehrer, und manchmal haben wir eine Stunde gebraucht, um im Wald 15 Meter zurückzulegen, weil er immer so viel zu zeigen und zu erklären hatte. Fand ich als kleiner Bub toll, später ließ meine Begeisterung zeitweise zu wünschen übrig.
Wir machen gerade vor allem Klimapolitik. Streiten über Energie, über Autos. Der Klimawandel wird immer spürbarer, wir haben Dürren, wir haben extreme Regenfälle. All das verändert unsere Landschaft und Landwirtschaft, gefährdet Erträge und Existenzen überall in Europa. Bestimmte Lebensmittel werden rar und teurer.
Der Klimawandel beschleunigt auch den Artenschwund. Immer schneller sterben immer mehr Arten aus. Das passiert nicht später, sondern jetzt. Mir ist sehr bewusst: Wir müssen dringend was dafür tun, dass die Arten, die wir heute kennen, nicht während unserer Wirkungszeit aussterben.
Wir Grünen hier im Land haben uns dafür einiges vorgenommen. Nach den Sommerferien war die Fraktion wie jedes Jahr in Klausur. Dort legen wir jedes Jahr unsere Ziele fest, sehr konkret. Auch Ziele für den Artenschutz: Wir wollen, dass mehr Menschen einen Blick bekommen für Arten – denn man schützt nur, was man kennt. Dafür braucht es Angebote an Schulen und Hochschulen, die wir schon in den vergangenen Jahren aufgebaut haben und die wir jetzt noch stärken wollen. Dazu gehören beispielsweise die Umweltakademie des Landes und Kompetenzzentren. Wir setzen auf gezielte Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer und werden das Thema intensiver in Bildungsplänen verankern. Wir stärken außerdem viele praktische Artenschutzprojekte für gefährdete Arten. Wir kaufen und revitalisieren Moore, Flüsse und Auen, starten Hilfsprogramme und kooperieren mit Fachverbänden.
All das müssen und wollen wir jetzt tun. Denn auch beim Artenschutz tickt die Uhr, ticken genau genommen sehr viele Uhren. Wie sehr mir das am Herzen liegt, werde ich spätestens beim nächsten Waldspaziergang wieder spüren.