Der Grünen-Abgeordnete Daniel Lede Abal und die Bunte Wiese beteiligen sich am „No Mow May“
TÜBINGEN. Wiesen nicht mähen, sondern stehen lassen: Dafür macht sich in Tübingen die Initiative „Bunte Wiese“ stark – jetzt mit Unterstützung des Landtagsabgeordneten der Grünen, Daniel Lede Abal. Gemeinsam werben sie für den „No Mow May“, eine internationale Aktion, die das Ziel hat, dass später und seltener gemäht wird.
Am Freitag, 20. Mai, treffen sich Daniel Lede Abal und Mitglieder der Bunten Wiese Tübingen zu einem öffentlichen Wiesenspaziergang: Um 11 Uhr geht es los an der Bushaltestelle Frondsbergstraße – dort, wo der Breite Weg in die Schnarrenbergstraße einmündet. Wer sich für das Thema interessiert, ist herzlich willkommen.
Prof. Oliver Betz von der Bunten Wiese wird erklären, wie groß die Vorteile des Wildwuchses sind: für Pflanzen und Tiere, gegen Trockenheit und Extremwetter, fürs Stadtklima und, je nach Geschmack, auch fürs Auge. Zusätzlich gibt es Infos, wie man im eigenen Garten auch mit kleinen Wild-Inseln, mit Totholz und den richtigen Blumensamen viel Gutes bewirken kann. Die Botschaft ist klar: „Im Mai bitte nicht mähen!“
Die „No Mow May Challenge“ kommt aus Großbritannien. Naturschützer haben den Mai zum Aktionsmonat ausgerufen. Sie wollen erreichen, dass möglichst viele Menschen speziell im Mai aufs Mähen verzichten. Denn gerade der Frühsommer ist wichtig für viele Pflanzen, Tiere und Ökosysteme. Lässt man die Wiesen und Gärten in Ruhe, können seltene Arten gedeihen. Studien belegen, wie sehr die Artenvielfalt zunimmt und ebenso auch das Nahrungsangebot für Insekten.
„Natur ist nicht nur das, was draußen vor den Ortschildern passiert. Auch wir Menschen in der Stadt haben kleine und größere Räume, die wir gestalten können“, sagt Daniel Lede Abal. „Ich finde es spannend zu erfahren, mit welch kleinen Veränderungen schon etwas erreicht ist. Nicht zu mähen ist ja ein hervorragendes Beispiel: Da genügt es bereits, etwas nicht zu tun! Ich hoffe, dass viele diese Aktion unterstützen. Und dass überall um uns herum, gerade auch hier in der Stadt mit ihren vielen versiegelten Flächen, kleine und große Inseln entstehen können, auf denen Pflanzen und Tiere sich wohlfühlen. Davon haben wir alle etwas.“
Evolutionsbiologe Betz macht deutlich, wie groß die Auswirkungen sind: „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen beobachten die Tübinger Wiesen seit über zehn Jahren. Wir haben dokumentiert, dass die selten gemähten Wiesen eine viel größere Artenvielfalt haben als häufig gemähte Flächen.“ Oliver Betz gehört zu den Mitbegründern der Bunten Wiese Tübingen. Zusammen mit Studentinnen und Studenten sowie Ehrenamtlichen hat der Professor das Projekt zu einer erfolgreichen Blaupause für ähnliche Wiesenprojekte in ganz Deutschland gemacht.
Die Bunte Wiese ist Gastgeber dieses Pressetermins.