Damit das Fahrrad im Alltag attraktiver wird, gibt es Förderung für die Infrastruktur
Stuttgart/Tübingen. Fast 1,2 Millionen Euro für Fahrrad-Projekte im Kreis Tübingen: Bund und Land sorgen gemeinsam dafür, dass Radwege ausgebaut werden und dass die Infrastruktur für den Radverkehr besser wird. Die Stadt Tübingen erhält eine Förderung für eine neues Stück Radweg, das Tübingen anschließt an den zukünftigen Radschnellweg zwischen Tübingen und Rottenburg. In Rottenburg werden zwei Projekte gefördert: eine Fahrradstraße beim Eugen-Bolz-Gymnasium sowie neue Randmarkierungen im gesamten Radweg-Netz der Stadt Rottenburg.
Erklärtes Ziel: 7.000 Kilometer Radwege bis 2030 in Baden-Württemberg
„Alle drei Projekte werden spürbare Verbesserungen für Radlerinnen und Radler bringen“, sagt der Tübinger Landtagsabgeordnete der Grünen, Daniel Lede Abal. „Genau darauf kommt es an: Wenn wir wollen, dass mehr Menschen im Alltag das Fahrrad nutzen für ihre Wege, dann müssen wir dafür sorgen, dass das Radfahren komfortabel und sicher wird.“ Erklärtes politisches Ziel der Landesregierung ist es, dass 20 Prozent aller Wege in Baden-Württemberg auf dem Fahrrad zurückgelegt werden. Damit das gelingt, soll das Netz gut ausgebauter Radwege möglichst lückenlos ausgebaut werden.
Auch der Tübinger Abgeordnete für die Grünen im Bundestag, Chris Kühn, begrüßt die Fördergelder: „Das ist ein toller Erfolg für die Fahrradregion Neckar-Alb. Nachhaltige Mobilität ist wichtig, wenn wir das 1,5 Grad-Ziel erreichen wollen – und außerdem macht Fahrradfahren Spaß und ist gesund.“ Er unterstützt es sehr, dass das Radwegenetz der Region nun durch Zuschüsse von Land und Bund ausgebaut werden kann und durch die Randmarkierungen auch sicherer wird. „Indem wir das Radwegenetz ausbauen, gehen wir einen kleinen, aber wichtigen Schritt Richtung nachhaltiger und klimaneutraler Mobilität "
Seit 2016 verfolgt das Land Baden-Württemberg bereits seine damals beschlossene Rad-Strategie. Dazu gehören auch Pläne für ein Alltags-Radnetz: Bis 2030 soll es ein Radwegenetz geben, das alle Ober- und Mittelzentren im Land verbindet. Das sind alle Städte einer bestimmten Größe – im Kreis Tübingen eben Tübingen und Rottenburg. Zwischen diesen Zentren soll es Hauptrouten geben, die allesamt einen einheitlichen Standard haben. Hierfür werden 7.000 Kilometer Radwege neu gebaut, erweitert oder besser miteinander vernetzt.
Rückenwind für die Infrastruktur
Das Land geht den Bau der Radwege strategisch an. Beispielsweise analysiert man, wo besonders viele Pendler unterwegs sind und wo man dringend bessere Infrastruktur für Radelnde braucht. Außerdem wird geprüft, wo das Potenzial besonders hoch ist, dass Menschen öfter aufs Rad umsteigen. Mit diesen Informationen setzt man die Prioritäten, um das Gesamtprojekt „Radwegenetz Baden-Württemberg“ Schritt für Schritt umzusetzen.
„Immer mehr Bürgerinnen und Bürger besitzen und nutzen ein Fahrrad“, sagt Daniel Lede Abal. „Diese Entwicklung geht in die richtige Richtung – das begrüßen wir sehr. Und wir sorgen für den nötigen Rückenwind: Mit den Förderungen aus dem aktuellen Sonderprogramm zeigen wir, dass das Fahrradfahren für uns einen hohen Stellenwert hat. Ebenso wie die Infrastruktur, die wir dafür brauchen.“