Am Freitag, 20. Mai, habe ich das hochsommerliche Wetter für einen Wiesenspaziergang genutzt. Dazu eingeladen hat mich die Initiative „Bunte Wiese“ aus Tübingen. Worum ging`s? Die Bunte Wiese kümmert sich um Artenvielfalt. Jetzt im Mai unterstützt sie den internationalen Aktionsmonat „No Mow May“ und will erreichen, dass möglichst viele Wiesen unangetastet stehen bleiben, weiter wachsen und zumindest im Mai nicht gemäht werden. Tatsächlich profitieren alle, wenn eine Wiese stehen bleibt – Menschen, Tiere, Pflanzen. Und das gilt für alle Wiesen, egal ob groß oder klein, auf dem Land oder in der Stadt.
Denn so eine ungemähte Wiese
- bringt messbar mehr biologische Vielfalt;
- die Pflanzen kühlen im Sommer die direkte Umgebung ab;
- die Gräser binden Feinstaub aus der Luft;
- Stadtmenschen können Natur direkt vor der Tür erleben;
- Kinder und Jugendliche lernen auf einer Wiese mit vielen Pflanzen und Tieren mehr über die Umwelt und ihren Schutz.
Wir waren mit einem Kescher in einer Wiese unterwegs und haben Insekten eingefangen – die Artenvielfalt, die man dort binnen Sekunden erlebt, ist wirklich erstaunlich .
Klar ist auch: Je mehr „Stockwerke“ eine Wiese hat, desto besser ist es für die Biodiversität.
Prof. Oliver Betz und Michael Koltzenburg von der „Bunte Wiese“ waren die Gastgeber bei dem öffentlichen Termin. Sie haben uns im Namen der „Bunten Wiese“ weitere Details erklärt.
Tatsächlich kommt es auf Aspekte an, die viele nicht auf dem Schirm haben: Beispielsweise ist längst nicht jede Saatgut-Mischung wirklich gut für die Artenvielfalt oder für Bienen, selbst wenn es explizit so auf der Packung steht. Wer den Insekten und der Natur wirklich was Gutes tun will, verwendet am besten Saatgut, in dem nur heimische Arten gemischt sind, es gibt solche Mischungen für viele Regionen individuell abgestimmt. Auch optisch sollten Naturfreunde ein paar Abstriche machen: Garten oder Grünanlagen, die gut sind für Insekten und Artenvielfalt, sehen meist nicht so aufgeräumt aus. Bräunliche Gräser können sinnvoller sein als hübsche bunte Blumen.
Solche und viele andere nützliche Infos für den eigenen Balkon, Garten oder Fenstersims gibt es bei der „Bunten Wiese“.
Toll, dass die Bunte Wiese hier Aufklärungsarbeit leistet! Toll finde ich auch, dass diese vor zwölf Jahren in Tübingen gestartete Initiative inzwischen Nachahmer und Mitstreiter in vielen Kommunen Deutschlands gefunden hat.
Vielen Dank für dieses Engagement!
Foto Credits: Alexander Raithel